Einige Tage fuhren wir schon durch den Olympic Nationalpark, das Wetter machte uns unsere Reise nicht leicht. Meist mussten wir bei strömenden Regen unser Zelt aufbauen, doch die Natur zeigte sich nach dem Winter in ihrer vollen Pracht.
Farne, von Moos überwucherte Bäume, und unzählige kleinere Wasserfälle waren eine echte Augenweite. Heute stand der "Rialto Beach" auf dem Programm. Wir überlegten ob sich der Abstecher von 40 Km bei diesem schlechten Wetter überhaupt lohnen wird. Doch wir hatten über diesen Küstenabschnitt so viel gelesen um einfach daran vorbeizufahren.
Der Strand mit Tausenden von uralten, riesigen Baumstämmen, angespült von den Küsten Alaskas und Kanadas, der salzige Geruch des rauen und wilden Pazifiks, machten die unbändige Gewalt der Natur sichtbar. Kurz nach unserer Rückfahrt vom Rialto Beach zur 101, bot sich uns nochmals einen Leckerbissen. Ein Seehund der sich gerade einen Fisch geschnappt hatte, musste diesen vehement gegen einen Adler in Angriffslaune verteidigen. Dem Seehund schien dieses Spiel jedoch Spass zu machen, da er den Fisch immer wieder auf der Wasseroberfläche aufschlug.
Auf unserer Reise waren wir nie lange alleine unterwegs. Entlag die großen ameri-kanischen Radrouten, trafen wir häufig auf andere Reiseradler, die die USA von Ost nach West oder von Nord nach Süd durchquerten. Die meisten fuhren auf den von der ACA vorgeschlagenen Trans-Amerika-Routen. Die Radkarten die von der ACA verlegt werden sind sehr präzise und durch updates immer aktuell.
Wir waren erstaunt wie viele junge Mädchen und Frauen alleine unterwegs waren.
Selbst auf den Interstates war Zeit für einen Smalltalk. Abends trafen wir uns dann wieder auf den Hiker / Biker Campgrounds und tauschte unsere Erlebnisse aus.
Meist kam für die nächsten drei, vier Tage die gleiche Bike-Community zusammen, bevor jeder wieder seinen eigenen Weg fuhr. In Wyoming und Montana waren die kostenlosen City-Parks, die vom Lions-Club spendiert und gepflegt wurden, beliebte Anlaufstellen unter den Reiseradlern.
Bären :
Wann werden wir den ersten treffen und wie wird es ablaufen? Diese Fragen stellten wir uns oft vor unserer Abreise. Im Yosemite N.P. war es dann soweit und ausgerechnet Nachts suchte er dort zwischen den Zelten nach essbarem, was uns natürlich einen riesigen Schrecken einjagte.
Es sollte der einzige nächtliche Besuch bleiben; tagsüber trafen wir allerdings noch sechs mal auf Schwarzbären. Da für uns und den Bären immer genügend Freiraum vorhanden war, hatten wir nie das Gefühl, in Gefahr zu sein. Im Yellowstone N.P. gehörten Bären zum alltäglichen Bild und verursachten meist innerhalb kürzester Zeit einen Verkehrsstau, wenn sie neben der Straße auftauchten. Im Winter 2009/2010 kamen im Park soviele Jungbären wie selten zuvor zur Welt. Ein Ranger erzählte uns, dass drei Grizzlymütter insgesamt neun Junge zur Welt gebracht haben. Im August gab es aber leider auch einen tragischen Zwischenfall auf einem Backcountry Campingplatz, der zum Park gehört, mit Toten und Verletzten.
Wir beachteten stets die Foodlocker für unser Essen und Trinken zu benutzen, wenn nicht vorhanden, alles essbare ein gutes Stück weit vom Zelt weg zu deponieren. Der berühmte "Baum zum hochziehen", war einfach nicht zu finden. Freunde von uns, die zeitgleich am Yukon unterwegs waren, gingen dazu über, mittags zu kochen, um Abends am Zeltplatz keine Gerüche zu haben, damit sie keine Bären anlockten.
Bisons :
In der Weite des Yellowstones sahen wir das erste Mal friedlich grasende Bisonherden, wir machten einige tolle Fotos von ihnen. Am nächsten Morgen änderte sich unser Bild über sie. Wir waren im Dunkeln auf dem Weg zum "Old Faithful", als plötzlich eine Herde von ca. 20 Tieren vor uns auf der Straße stand. Die Bullen, wie versteinert mit starren Blick, die Mütter mit ihren Jungen nervös. Wir hielten sofort an wussten nicht wie wir uns verhalten sollen. Einfach durch die Herde durchradeln? Nach zehn langen Minuten des Wartens näherte sich ein Auto, unsere Lösung! Wir unterhielten uns kurz mit dem Fahrer und im Schutze des PKW's konnten wir im Slalom die Herde passieren. Trotzdem war unser Puls auf 360 und die Zeit kam uns unheimlich lang vor, bis wir durch waren. Das war schon eine mulmige Angelegenheit. Später erfuhren wir, dass es durch Bison's mehr Verletzte gibt als durch jedes andere Wildtier. Ihre Beschleunigung beträgt schon mal bis zu 45 km/h.
Klapperschlangen :
Die Arizona-Klapperschlange gehört, mit einer Länge bis zu 2 m, zu den größten ihrer Art. Leider erreichen sie diese Größe nur selten, da die Schlangen den warmen Straßenbelag lieben und dadurch direkt vor die PKW's kriechen. Unsere erste Schlange trafen wir im Joshua Tree N.P., lebend mitten auf der Straße. Alle versuche sie auf die Straßenseite zu locken, ohne ihr zu Nahe zu kommen, scheiderten. Zum ihrem Glück war zu dieser Jahreszeit nicht so viel Verkehr im Park. Die zweite Begegnung war schon etwas kritischer, als wir durch Wyoming radelten, stellte sich eine, blitzschnell, aus dem Gras hoch fauchte und klapperte
mächtig. Mit dieser Begegnung hatten wir nicht gerechnet, da wir bereits tagelang, durch das Grasland radelten und keine Schlangen bemerkten.
Wapitis :
Der Name Wapiti stammt von den Shawnee - Indianern und bedeutet "weißes Hinterteil". Wapitis gehören zur Gruppe der Rothirsche und sind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,5 m und ihren 450 kg Gewicht mächtige Tiere. Sie leben ausschließlich auf dem nordamerkanischen Kontinent, Unterarten sind in Asien vertreten. Die ersten von ihnen trafen wir im Yellowstone N.P. und später auf dem Campground bei Jasper in Canada. Dort war es besonders spektakulär, sie waren gerade in der "Rutting Season"(Brunftzeit).
Zunächst konnten wir, das wirklich laute Trompeten nicht zuordnen. Doch bald fanden wir den Grund der Geräusche. Ein Prachtexemplar von Hirsch verfolgte eine Gruppe von Kühen und hatte es dort auf die braunhaarige abgesehen. Sie donnerten über den Campground zwischen den Zelten hindurch, als wenn dies die selbstverständlichste Sache der Welt wäre.
Golden Eagle, Bald Eagle, Osprey, Gray Jay, Stellar's Jay, Blue Grouse, Raven, California Condors
waren unsere Begleiter in der Luft.
Chipmunk, Pica, Squirrel, Raccon, Stunk, Cayote
trafen wir meist auf unseren Campingplätzen
Mountain Goat und Marmot
sahen wir nur rund um den Mount Rainier
Von den ersten Siedlern die das Land vom Osten her eroberten, zeugen die Wandbilder in der Stadt The Dalles, WA, entlang des Oregon Trails und Columbia Rivers.
In Toppenish, der heimlichen Hauptstadt der Wandmalereien, wird das Leben der Indianer besonders schön dargestellt.
Auf unserer Tour durch den Nordosten von Washington, berichten die Bilder über das Leben der Holzfäller und ihrer Familien. Auch wenn die damaligen Erfolge, aus heutiger Sicht, recht zweifelhaft erscheinen. In den großen Städten finden berühmte Musiker und Sportler ihren Platz, Chinesen erinnern an ihre alte Heimat.
Die Städte Leavenworth und Lynden werden von bayerischen und holländischen Bildern geschmückt.
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